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23. Auenwald und Auenweide- Die Leineaue im Nordwesten Hannovers
Die Leineaue im Nordwesten Hannovers unterscheidet sich in einem besonderen Punkt von der Aue im
Süden Hannovers: In Höhe der Stöckener Leinemasch und weiter nördlich nach Marienwerder
wird die Leine von Sanddünen begleitet. Bewaldet sind davon z.B. eine Erhebung im Hinüberschen
Garten oder der Glockenberg im nördlichen Klosterforst Marienwerder. Zu erkennen sind die Dünen
auch an der Vegetation. In Lichtungen oder auf Rasenflächen wachsen Pflanzen, die auf
nährstoffarme Sandböden angewiesen sind. In der Stöckener Aue z.B. die kleine
Platterbsen-Wicke, das Ruchgras oder auch der Knollige Hahnenfuß. Auf dem Glockenberg wachsen der
Bauernsenf oder das Berg-Sandglöckchen. Die meisten Dünen sind aber der Bebauung zum Opfer gefallen.
Der Stöckener Friedhof, die Uni-Mensa oder die Marktkirche sind auf sandigem Dünenuntergrund
gebaut worden.
Die Rückgewinnung der Aue | ||||||||
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Neben den neu geschaffenen bzw. rückeroberten Aueflächen gibt es aber an der Leine auch noch Reste typischer Auenbiotope wie Weiden-Auenwälder und Weidengebüsche. Im Gegensatz zu vielen anderen Baumarten können Weiden relativ lange unter Wasser stehen, ohne das ihnen das etwas ausmacht. Die Mandel-Weide oder die Silber-Weide haben schmale Blätter entwickelt, damit sie dem Hochwasser weniger Widerstand bieten. Die Hartholzauen wurden dagegen meist als landwirtschaftlich genutze Flächen der Natur entzogen: Sie sind selten überflutet und trotzdem nährstoffreich. Ein übriggebliebener Rest konnte unter dem Schutz eines Landschaftsgarten erhalten bleiben: Das Quantelholz im Süden des Hinüberschen Gartens in Marienwerder, geprägt von Stiel-Eiche und Gemeiner Esche. Wegen der abwechslungsreichen Vegetation ist auch die Tierwelt in der Aue sehr vielfältig. In den Weidenauwäldern leben Pirol, Nachtigall und Kleinspecht. An Wiesen und Weiden lebt der Wachtelkönig, im Quantelholz der Grünspecht und am Ernst-August-Kanal jagt der Eisvogel nach Beute. In Tümpeln konnten der Seefrosch, Erdkröte, Grasfrosch und auch Kammmolch und Teichmolch nachgewiesen werden. Sogar die Knoblauchkröte wurde - allerdings schon 1992 - in der Leineaue gefunden. |